Im Zuge meiner Vorbereitung für den Mammutmarsch habe ich mir das Saarpolygon als Ausflugsziel ausgesucht. Eine super Gelegenheit mein neues Trinksystem zu testen. Diesmal habe ich auf Empfehlung von Sebastian vom YouTube-Kanal „Outdoor mit Sebastian“ auch einmal anstelle meiner herkömmlichen Wanderschuhe auch einmal andere Schuhe ausprobiert. Da ich mir aber erst mal kein Geld für teure Laufschuhe ausgeben möchte, griff ich auf meine herkömmlichen Sportschuhe zurück, die ich ohnehin schon habe.

So konnte ich am morgen gegen 10:00, bestens ausgestattet mit Obst, ,Schokoriegeln und belegten Brötchen sowie meiner gut gefüllten Trinkblase, auf den Weg machen. Das einzige Problem das ich hatte, war dass meine Powerbank noch nicht mal zu einem Balken geladen war, obwohl sie die ganze Nacht am Netz hing. Aber gut, dann muss ich eben gut mit der Energie meines fast vollen Handyakkus und der nahezu leeren Powerbank haushalten. Dem geschuldet ist auch, dass die Menge an Bildmaterial von dieser Tour eher überschaubar ist.
Gestartet hat meine Tour auf dem Eschberg. Dann ging es am Schwarzenberg vorbei über den St. Johanner Friedhof ins Nauwieser Viertel. Nachdem ich den Stadtkern durchquert hatte, begann die Kapazität meines Handyakkus nach gerade einmal 9 KM zu neige zu gehen, weshalb ich schon bereits auf Höhe des Burchbacher Weihers gezwungen war, meine Powerbank anzuschließen.

Das Terrain wurde nun deutlich ländlicher und die Landschaft war nun zunehmend von Feldern und Wäldern bestimmt.

Nachdem ich einige Feld- und Waldwege durchquerte erreichte ich schließlich Völklinger Wildpark, wo ich den Rehen und Hirschen „Guten Tag“ sagen konnte.

Nach ungefähr 20 KM Strecke kam es dann zur ersten größeren Komplikation. Nachdem ich durch ein verlassenes Waldstück gelaufen bin, stand ich plötzlich vor einem verschlossen und abgesperrten Tor und war sozusagen eingesperrt im Wald. Da ich allerdings keine Lust hatte zurückzulaufen, entschloss ich mich, das Tor durch den nebenliegenden steilen Abhang zu umgehen.

Die Anstrengung hat sich gelohnt, denn nach wenigen hundert Metern hatte ich zum ersten Mal aus weiter Ferne mein Ziel vor Augen: Das Saarpolygon.


Jetzt war es nicht mehr weit. Nur noch etwa 11 KM lagen vor mir. Allerdings waren nun auch die leider bescheidenen Kraftreserven meiner Powerbank nahezu erschöpft. Ein paar Prozent Akkuladung ließen sich zwar noch herauskitzeln, aber dabei blieb es auch und ich stand irgendwann mit einer Handyladung von nur etwa 32% da, was mich etwas nervös werden ließ. Denn so kurz vorm Ziel die Tour wegen einer ausgefallenen Navigation abzubrechen wäre sehr ärgerlich gewesen. Erschwerend hinzu kam noch, dass ich auf irgendeinem Feldweg mitten in der Walachei war und ohne Navigationssystem noch nicht einmal wüsste, wie ich zum nächsten Bahnhof komme. Für mich kam daher nur eines Infrage: Die Bildschirmhelligkeit auf ein Minimum reduzieren, die Tour weiter durchziehen und hoffen, dass alles gut gehen wird.

Wie ihr seht, ist tatsächlich alles gut gegangen 🙂 Ich mein Ziel erreicht: Das Saarpolygon. Ich kann diesen Ort nur jedem empfehlen. Super Atmosphäre da oben und die Aussicht ist auch echt beeindruckend. Leider war die Plattform, Pandemie bedingt, geschlossen. Der Ausblick von da oben wäre für meine Tour sicherlich der krönende Abschluss gewesen.
Nun erweckte ich mein Handy, dessen Akkustand sich mittlerweile im roten Bereich befand, aus dem Flugmodus, um den nächstgelegenen Bahnhof ausfindig zu machen. Wäre vielleicht clever gewesen sich im Zuge der Planung schon mal damit zu beschäftigen, wie man wieder nachhause kommt, aber ich habe es eben gerne aufregend :). Jedenfalls als Google Maps mir mitteilte, dass es nur 2 km Fußweg zum nächsten Bahnhof nach Ensdorf waren war ich gänzlich erleichert. Das Navi führte mich ein Stück die Halde runter durch den Wald und als der Bahnhof schon fast in Sichtweite war, stand ich wieder vor verschlossenen Toren. Ich hätte die angebrachte Klingel betätigen können und darum bitten können mich raus zu lassen, aber irgendwie beschlich mich das dumpfe Gefühl, dass ich hier nicht sein sollte. So blieb mir leider nichts anderes übrig, als den ganzen Weg noch einmal zurückzugehen, um über einen riesigen Umweg auf die Hauptstraße zu gelangen.

Am Ensdorfer Bahnhof angekommen, kam ich in der Abenddämmerung noch in den wundervollen Genuss, das Saarpolygon aus der Ferne zu betrachten. Im Zug konnte ich dann den Abend, mit meinen letzten 8% Akku, bei etwas Musik auf den Ohren angenehm ausklingen lassen.