Linsenbolognese

Hallo, heute kochen wir einmal eine leckere Linsenbolognese. Inspiriert zu diesem Rezept wurde ich durch den YouTuber „High Carb Christian“. Leider kann ich seinen Kanal nicht mehr finden, sonst hätte ich ihn selbstverständlich verlinkt. Aber ihr wisst Bescheid, es beruht auf seiner Idee.

Zutaten

1-1,5 TubenTomatenmark
1 TasseBerglinsen
4-5Kirschtomaten
2Karotten
1 Zwiebel
etwasChillipulver
etwasPaprikapulver
etwasSalz
300 gSpaghetti

Zubereitung

Zu Beginn die Karotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Im Anschluss die Linsen und die Karottenwürfel zusammen mit einer Tasse Wasser in einem Topf Hitze zum kochen bringen und bei niedriger Hitze für ca. 20-30 Minuten köcheln lassen. In der Zeit die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und zusammen mit dem Chili- und Paprikapulver in der Pfanne bei niedriger bis mittlerer Hitze anbraten. Dann die fertiggekochten Linsen und Karotten hinzugeben und dies ebenfalls kurz anbraten lassen. Im Anschluss die gewünschte Menge Tomatenmark hinzugeben, ich persönlich verwende hier, 1-1,5 Tuben, und anschließend so viel Wasser hinzugeben, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Dann noch mit Salz oder einem halben Brühwürfel würzen. Nun noch die Kirschtomaten hinzugeben und die Sauce ist fertig und kann zu den Spaghetti serviert werden.

Wanderung zum Saarpolygon

Im Zuge meiner Vorbereitung für den Mammutmarsch habe ich mir das Saarpolygon als Ausflugsziel ausgesucht. Eine super Gelegenheit mein neues Trinksystem zu testen. Diesmal habe ich auf Empfehlung von Sebastian vom YouTube-Kanal „Outdoor mit Sebastian“ auch einmal anstelle meiner herkömmlichen Wanderschuhe auch einmal andere Schuhe ausprobiert. Da ich mir aber erst mal kein Geld für teure Laufschuhe ausgeben möchte, griff ich auf meine herkömmlichen Sportschuhe zurück, die ich ohnehin schon habe.

So konnte ich am morgen gegen 10:00, bestens ausgestattet mit Obst, ,Schokoriegeln und belegten Brötchen sowie meiner gut gefüllten Trinkblase, auf den Weg machen. Das einzige Problem das ich hatte, war dass meine Powerbank noch nicht mal zu einem Balken geladen war, obwohl sie die ganze Nacht am Netz hing. Aber gut, dann muss ich eben gut mit der Energie meines fast vollen Handyakkus und der nahezu leeren Powerbank haushalten. Dem geschuldet ist auch, dass die Menge an Bildmaterial von dieser Tour eher überschaubar ist.

Gestartet hat meine Tour auf dem Eschberg. Dann ging es am Schwarzenberg vorbei über den St. Johanner Friedhof ins Nauwieser Viertel. Nachdem ich den Stadtkern durchquert hatte, begann die Kapazität meines Handyakkus nach gerade einmal 9 KM zu neige zu gehen, weshalb ich schon bereits auf Höhe des Burchbacher Weihers gezwungen war, meine Powerbank anzuschließen.

Burbacher Weiher

Das Terrain wurde nun deutlich ländlicher und die Landschaft war nun zunehmend von Feldern und Wäldern bestimmt.

Nachdem ich einige Feld- und Waldwege durchquerte erreichte ich schließlich Völklinger Wildpark, wo ich den Rehen und Hirschen „Guten Tag“ sagen konnte.

Rehe und Hirsche im Völklinger Wildpark

Nach ungefähr 20 KM Strecke kam es dann zur ersten größeren Komplikation. Nachdem ich durch ein verlassenes Waldstück gelaufen bin, stand ich plötzlich vor einem verschlossen und abgesperrten Tor und war sozusagen eingesperrt im Wald. Da ich allerdings keine Lust hatte zurückzulaufen, entschloss ich mich, das Tor durch den nebenliegenden steilen Abhang zu umgehen.

Die Anstrengung hat sich gelohnt, denn nach wenigen hundert Metern hatte ich zum ersten Mal aus weiter Ferne mein Ziel vor Augen: Das Saarpolygon.

Ausblick zum Saarpolygon – direkt rechts neben dem Ensdorfer Kohlekraftwerk. Klicke hier, um das volle Panorama zu sehen.

Jetzt war es nicht mehr weit. Nur noch etwa 11 KM lagen vor mir. Allerdings waren nun auch die leider bescheidenen Kraftreserven meiner Powerbank nahezu erschöpft. Ein paar Prozent Akkuladung ließen sich zwar noch herauskitzeln, aber dabei blieb es auch und ich stand irgendwann mit einer Handyladung von nur etwa 32% da, was mich etwas nervös werden ließ. Denn so kurz vorm Ziel die Tour wegen einer ausgefallenen Navigation abzubrechen wäre sehr ärgerlich gewesen. Erschwerend hinzu kam noch, dass ich auf irgendeinem Feldweg mitten in der Walachei war und ohne Navigationssystem noch nicht einmal wüsste, wie ich zum nächsten Bahnhof komme. Für mich kam daher nur eines Infrage: Die Bildschirmhelligkeit auf ein Minimum reduzieren, die Tour weiter durchziehen und hoffen, dass alles gut gehen wird.

Saarpolygon
Das Saarpolygon auf der Berghalde Duhamel in Ensdorf – Es wurde im Frühjahr 2016 als Andenken an den im Jahre 2012 im Saarrevier endgültig beendeten Steinkohlebergbau errichtet.

Wie ihr seht, ist tatsächlich alles gut gegangen 🙂 Ich mein Ziel erreicht: Das Saarpolygon. Ich kann diesen Ort nur jedem empfehlen. Super Atmosphäre da oben und die Aussicht ist auch echt beeindruckend. Leider war die Plattform, Pandemie bedingt, geschlossen. Der Ausblick von da oben wäre für meine Tour sicherlich der krönende Abschluss gewesen.

Nun erweckte ich mein Handy, dessen Akkustand sich mittlerweile im roten Bereich befand, aus dem Flugmodus, um den nächstgelegenen Bahnhof ausfindig zu machen. Wäre vielleicht clever gewesen sich im Zuge der Planung schon mal damit zu beschäftigen, wie man wieder nachhause kommt, aber ich habe es eben gerne aufregend :). Jedenfalls als Google Maps mir mitteilte, dass es nur 2 km Fußweg zum nächsten Bahnhof nach Ensdorf waren war ich gänzlich erleichert. Das Navi führte mich ein Stück die Halde runter durch den Wald und als der Bahnhof schon fast in Sichtweite war, stand ich wieder vor verschlossenen Toren. Ich hätte die angebrachte Klingel betätigen können und darum bitten können mich raus zu lassen, aber irgendwie beschlich mich das dumpfe Gefühl, dass ich hier nicht sein sollte. So blieb mir leider nichts anderes übrig, als den ganzen Weg noch einmal zurückzugehen, um über einen riesigen Umweg auf die Hauptstraße zu gelangen.

Am Ensdorfer Bahnhof angekommen, kam ich in der Abenddämmerung noch in den wundervollen Genuss, das Saarpolygon aus der Ferne zu betrachten. Im Zug konnte ich dann den Abend, mit meinen letzten 8% Akku, bei etwas Musik auf den Ohren angenehm ausklingen lassen.

Von der Breite eines Bildschirms auf dessen Bildschirmdiagonale schließen

Heute geht es mal um ein Problem aus dem Alltag, bei dem uns Mathematik behilflich sein kann. Ich möchte mir einen Fernseher hinter meinem Schreibtisch hängen, damit ich von meinem Sessel aus Filme schauen kann. Allerdings habe ich auf meinem Schreibtisch noch eine Lampe und einen PC-Bildschirm stehen. Darüber möchte ihn nicht hängen, weil ich dann meinen Kopf unangenehm verdrehen muss. Er muss also zwischen PC-Bildschirm und Lampe positioniert werden. Zwischen diesen beiden Objekten ist ein Abstand von ungefähr 95 cm.

Ich benötige also einen Fernseher, der ungefähr 95 cm breit ist, damit er möglichst groß ist ohne dass dabei seine Bildfläche verdeckt wird. Da Fernseher allerdings nicht mir ihrer Breite, sondern ihrer Bildschirmdiagonale vermarktet werden, müssen wir irgendwie anhand der Breite Rückschlüsse auf die Bildschirmdiagonale ziehen.

Lösung mit trigonometrischen Berechnungen

Zu Hilfe kommen uns dabei die trigonometrischen Rechengesetze, aber der Reihe nach. Zuerst halten wir einmal alle Informationen fest, die wir haben. Unseren Fernseher können wir uns vereinfacht gesagt als ein Rechteck vorstellen. Gängige Fernseher haben heutzutage das Seitenverhältnis 16:9, d.h. auf 16 cm in der Breite kommen 9 cm in der Höhe dazu. Die Länge der Seite a entspricht dabei der Breite unseres Fernsehers, also gilt a=95 cm. Da wir das Seitenverhältnis kennen, können wir durch eine einfache Dreisatzrechnung auf die Höhe unseres Fernsehers schließen, was der Länge von Seite b entspricht. Es gilt also:

\(b=\text{95 cm}*\frac{1}{16}*9=\text{53,4375 cm}\)

Nun stellt sich jetzt nur noch die Frage was die Länge unserer Bildschirmdiagonale c ist. Wenn wir diese nun zusammen mit den anderen Daten in eine Grafik einzeichnen sehen wir, dass wir ein rechtwinkliges Dreieck haben und c unsere Hypotenuse ist.

Das bedeutet, dass wir die Bildschirmdiagonale ganz einfach mit dem Satz des Pythagoras ausrechnen können. Es gilt also:

\(c=\sqrt{a^2+b^2}=\sqrt{(95 cm)^2 + (53,4375 cm)^2} = ~109 cm\)

Als allgemeine Formel für eine beliebige Bildschirmbreite a können wir außerdem festhalten:

\(c=\sqrt{a^2+(\frac{9a}{16})^2}\)

Die Bildschirmdiagonale beträgt also ungefähr 109 cm, was bedeutet, dass ein 42″-43″ Fernseher genau das Richtige für mich ist.

Wenn du auf der Suche nach einer musikalischen Erklärung für den Satz des Pythagoras bist, kann ich dir dieses Video empfehlen:

Sendmail unter Ubuntu mit ssmtp nutzen

Wenn man einen eigenen Webserver betreibt kommt früher oder später sicherlich der Wusch auf auch E-Mails über diesen zu versenden. Spätestens dann wenn PHP eine Fehlermeldung ausgibt merkt man, dass man sendmail konfigurieren muss. In diesem Artikel geht es darum wie man das sendmail-Kommando unter Ubuntu mithilfe des Programme ssmtp schnell und unkompliziert einrichten kann, so dass über PHP E-Mails versendet werden können.

Postfach bei einem Mail-Provider anlegen

sSMTP versendet E-Mails über einen bestehendes E-Mail-Postfach. Dafür muss also, falls nicht schon vorhanden, ein Postfach angelegt werden, über das die E-Mails versendet werden sollen. Bei der Wahl des Providers muss darauf geachtet werden, dass dieser den Zugang zu seinem SMTP-Server ermöglicht. Dies ist bei den meisten gängigen Providern wie web.de, yahoo oder gmail der Fall. Wenn man bei einem Premium-Anbieter wie ionos oder strato ist, kann man natürlich auch darüber ein Postfach erstellen. Die Adresse zum SMTP-Server findet man in der Regel schnell über eine kurze Anfrage an eine Suchmaschine seiner Wahl.

Installation von sSMTP

Installiert wird sSMTP ganz einfach aus den Paketquellen.

sudo apt-get install ssmtp

Konfiguration von sSMTP

Nun muss sSMTP noch schnell konfiguriert werden. Dafür die zunächst die Konfigurationsdatei öffnen.

sudo nano /etc/ssmtp/ssmtp.conf

Relevante Konfigurationsvariablen sind:

  • mailhub: Adresse des SMTP-Servers
  • hostname: Domain unter der euer Server erreichbar ist
  • authuser: Benutername für euer E-Mail-Postfach (in der Regel die E-Mailadresse, die ihr angelegt habt)
  • authpass: Passwort von eurem Postfach
  • RewriteDomain: Domainname der standardmäßig in den E-Mail beim Absender angezeigt wird. Kann auskommentiert werden, da diese in der Regel sowieso von PHP in den Mailheader geschrieben wird.
  • FromLineOverride: Sollte unbedingt auf YES gesetzt werden, da sonst viele PHP-Skripte wahrscheinlich nicht funktionieren werden, da sie ihre eigene Absender-Adresse nicht verwenden können

sSMTP testen

Um sSMTP zu testen könnt ihr eine Textdatei mit folgenden Inhalt erstellen.

Subject: Testmail
From: Adresse eures Postfaches

Anschließend die Testmail mit dem sendmail-Kommando versenden.

sendmail empfaenger@adresse.de < test.txt

Ihr müsstet nun unter der in sendmail angegebenen Empfänger-Adresse eine neue E-Mail mit dem Betreff Testmail bekommen haben. Wenn dies erfolgreich verlaufen ist, sollte es nun auch über PHP möglich sein E-Mails zu versenden.

Viel Spaß damit 🙂

Mammutmarsch – Heidelberg

Es ist soweit. Ich habe mich für den Mammutmarsch In Heidelberg angemeldet. Unter dem Label Mammutmarsch werden Wanderungen angeboten, bei denen es darum geht seine Belastungsgrenze zu erfahren. Die Strecken sind in der Regel zwischen 50 und 100 KM lang und führen mal durch Ortschaften und mal durch die Natur. Der Heidelberger-Marsch wird dabei zwar mit seinen 42 KM von der Strecke her relativ kurz sein, dafür aber vom Höhenprofil her sicherlich nicht einfach werden. Nach Durchquerung der Heidelberger Altstadt wird es nämlich rauf auf den Königsstuhl gehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt was mich erwarten wird und werde vorher wohl noch etwas trainieren müssen und das passende Equipment für mich finden müssen. Ich werde über meine Trainingstouren und alle weiteren vorbereitenden Schritte berichten.

Vollständige Induktion

Die vollständige Induktion ist ein Beweisprinzip, das sich zum Beweisen von Aussagen über Teilmengen der natürlichen Zahlen sehr gut eignet. Die Menge der natürlichen Zahlen ist induktiv, definiert d.h. sehr vereinfacht gesagt, dass es eine kleinste Zahl gibt und jede Zahl einen fest vorgegebenen Nachfolger hat. Und genau diese Tatsache machen wir uns bei der vollständigen Induktion zu Nutze. Wir beweisen für ein beliebiges Element aus N, dass die Aussage gilt. Das ist der Induktionsanfang. Dann kommt der in der Regel anspruchsvollere Teil, in dem wir beweisen, dass wenn die Aussage für eine natürliche aber feste Zahl n gilt (Induktionsvoraussetzung), dass sie dann auch für den Nachfolger, sprich (n+1), gilt. Und zusammen mit diesem Induktionsschritt haben wir die Aussage für alle natürlichen Zahlen gezeigt, die größer oder gleich n sind. Das kannst du dir vorstellen wie eine unendliche Kette von Dominosteinen. Der erste Stein ist der Induktionsanfang und mit dem Induktionsschritt schmeißen wir immer den nächsten Dominostein um. Denn schließlich haben wir mit dem Induktionsanfang bewiesen, dass die Aussage für eine konkrete natürliche Zahl n gilt und mit dem Induktionsschritt, dass sie für (n+1) gilt. Da die Aussage für (n+1) richtig ist, ist sie also auch für (n+2) richtig. Da sie für (n+2) gilt, gilt sie auch für (n+3), usw.

Beispiel: Gaußsche Summenformel

Das war jetzt sehr abstrakt. Am besten ist es, das ganze anhand eines Beispiels nachzuvollziehen. Nehmen wir dazu doch einfach mal die Gaußsche Summenformel. Diese ist eine Formel mit der gegeben einer natürlichen Zahl n, die Summe aus allen natürlichen Zahlen von 1 bis einschließlich n bestimmen lassen. Die Gauß-Summe von 4 ist also z.B. 1 + 2 + 3 + 4 = 10. Die Definition der Gaußschen Summenformel lautet:

\(\sum_{i=1}^n i =  \frac{n(n+1)}{2}=\frac{n^2 + n}{2}\)

Auf der linken Seite der Gleichung siehst du ein Summenzeichen, dass eben einfach aussagt, dass wir alle natürlichen Zahlen von 1 bis n aufsummieren. Und die Aussage ist hier eben einfach, dass wir anstelle alle Zahlen aufzusummieren auch einfach n in den Term auf der rechten Seite einsetzen können und das gleiche Ergebnis erhalten. Dann lass uns mal beginnen, das ganze mit Hilfe von vollständiger Induktion zu beweisen.

Induktionsbehauptung:
Zu Beginn unserer Beweisführung notieren wir uns noch einmal welche Aussage wir beweisen möchten.

\(\text{Zu zeigen: }\  \sum_{i=1}^n i =  \frac{n(n+1)}{2}=\frac{n^2 + n}{2}\ \text{fuer alle natuerlichen Zahlen}\)

Induktionsanfang:
Wir zeigen, dass unsere Aussage für eine natürliche Zahl n gilt. Da wir die Aussage für alle natürlichen Zahlen zeigen wollen beginnen wir mit der ersten natürlichen Zahl. Es gibt riesige Diskussionen darüber, ob die natürlichen Zahlen mit 0 oder 1 beginnen. Wir sagen in dem Beispiel einfach, dass sie mit 1 beginnen. Wir setzen also n=1 in unsere Induktionsbehauptung ein und schauen, ob eine wahre Aussage dabei herauskommt. 

\( \text{Sei n=1}\\\sum_{i=1}^n i =\frac{n^2 + n}{2}<=>\\\sum_{i=1}^1 i=\frac{1^2 + 1}{2}<=>\\1=1\)

Die Aussage ist offensichtlich wahr.

Induktionsvoraussetzung:
Die Induktionsbehauptung ist wahr für beliebiges aber fixes n. Anfänglich erscheint es vielleicht schwer nachzuvollziehen wofür das gut ist, aber wir brauchen das gleich in unserem Induktionsschritt.

Induktionsschritt:
Nun haben wir eine natürliche Zahl n für die unsere Aussage gilt, nämlich 1. Nun kommt der knifflige Teil. Wir zeigen im Allgemeinen, dass wenn unsere Aussage für eine beliebige aber feste Zahl n gilt (Induktionsvoraussetzung), dass sie dann auch für den Nachfolger n+1 gilt. Formal sieht das dann so aus:

\(\sum_{i=1}^n i =  \frac{n(n+1)}{2}\ =>\ \sum_{i=1}^{n+1} i =  \frac{(n+1)(n+2)}{2}\)

Wir müssen nun zeigen, dass die Aussage auf der rechten Seite richtig ist und dürfen dafür dabei davon ausgehen, dass die Aussage auf der linken Seite für ein beliebiges aber festes n richtig ist. Das haben wir ja schon im Induktionsanfang gezeigt. Das ist leider die Stelle an der man etwas kreativ werden muss und wofür es nicht immer ein Patentrezept gibt. Wichtig ist aber an dieser Stelle die Induktionsvoraussetzung immer im Blick zu behalten. Wir dürfen die Induktionsvoraussetzung also in unserer Beweisführung verwenden und ggf. Terme ersetzen. Der Trick bei bei diesem Beweis ist das letzte Glied aus der Summe herauszuziehen und dann die Induktionsvoraussetzung anzuwenden.

\(\text{Zu zeigen: }\sum_{i=1}^{n+1} i =\frac{(n+1)(n+2)}{2}=\frac{n^2+3n+2}{2}\\\sum_{i=1}^{n+1} i =  \\\sum_{i}^{n} i\ + n+1=\\\frac{n^2+n}{2}+n+1 =\text{(Induktionsvoraussetzung)}\\\frac{n^2+n+2}{2}+\frac{2n+2}{2}=\\\frac{n^2+3n+2}{2} \)

Unsere Beweisführung ist nun abgeschlossen und wir haben die Korrektheit der Gaußschen Summenformel bewiesen. Nochmal zusammengefasst: Wir haben zuerst im Induktionsanfang die  Korrektheit der gaußschen Summenformel für die erste natürliche Zahl 1 bewiesen. Mit der Induktionsvoraussetzung haben wir festgehalten, dass die die Formel für ein beliebiges aber fixes n gilt.  Im Induktionsschritt haben wir allgemein gezeigt, dass wenn sie für eine beliebig aber feste natürliche Zahl n gilt, dass sie dann auch für den Nachfolger (n+1) gilt. Und damit setzen wir eine unendliche Beweiskaskade in Gang. Mit dem Induktionsanfang haben wir die Korrektheit der Formel für n=1 gezeigt. Für die Erfüllung der Induktionsvoraussetzung wird die Gültigkeit der Formel mit einer beliebigen aber festen natürlichen Zahl n verlangt. Und bei n=1 ist eben genau dies der Fall. Mit dem Induktionsschritt folgt dann, dass die Aussage dann auch für den Nachfolger gilt, also auch für n=2. Aber für n=2 haben wir wieder eine natürliche Zahl für die die gaußsche Summenformel stimmt. Folglich liefert sie also auch für n=3 das richtige Ergebnis. Und so geht das bis in die Unendlichkeit weiter. Es folgt also demnach induktiv, dass die gaußsche Summenformel für jede beliebige natürliche Zahlen das korrekte Ergebnis liefert.

Ich hoffe dir hat meine Erklärung über die vollständige Induktion gefallen. Wenn du dir das Thema vollständige Induktion nochmal in Videoform erklären lassen möchtest und mehr über die Gaußsche Summenformel erfahren willst, dann schaue dir gerne dieses Video von dem guten Sebastian ein mal an.